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Handeln für die Stadt – Standortqualität sichern für attraktive Innenstädte

Kolumne
Von DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer

08.09.2014

Egal ob Düsseldorf, Hamburg oder München: knappe Wohn- und Gewerbeflächen und steigende Mieten bestimmen die Schlagzeilen. Diesen boomenden Großstädten stehen viele aussterbende Städte in Nord, Ost und West in strukturschwachen, ländlich geprägten Räumen gegenüber.

Für die gewerbliche Wirtschaft erfordert ein „Handeln für die Stadt“, dass in Wachstumsräumen ausreichende, bezahlbare Flächen für Gewerbe und Wohnen bereitgestellt werden müssen. Bürger, Wirtschaft und Städte sind hier gemeinsam gefragt, um dem Flächenproblem in engem Schulterschluss auch mit dem Umland zu begegnen.

Und in den strukturschwachen Räumen gilt es, ein erfolgreiches Konzept wie „Stadtumbau Ost“, das in Dresden, Erfurt oder Rostock bereits zu neuem Aufschwung geführt hat, auf westdeutsche Städte und Gemeinden zu übertragen. Kleine und mittlere Städte sind gefragt, ihre technischen und sozialen Infrastrukturen, wie beispielsweise Abfallwirtschaft, Verkehr und Schulen der Bevölkerungsentwicklung anzupassen.

Mit dem Themenschwerpunkt „Handeln für die Stadt – Standortqualität sichern für attraktive Innenstädte“ wollen wir in der IHK-Organisation den Blick auch auf Veränderungen in der City lenken.

Ein wichtiges Thema dabei: Die Digitalisierung wirkt auf den Standort Innenstadt. Angebote des Online-Handels, Carsharing oder Apps, wie „Mytaxi“ zeugen von einem verändertes Konsum- und Nutzerverhalten. Sie setzten nicht nur den innerstädtischen Handel wie Kaufhäuser und Shoppingcenter unter Druck. Der Bürger nutzt auch die Innenstadt viel mehr als Erlebnisraum und lässt sich von Apps steuern, was sich häufig positiv auf den Tourismus auswirkt – Hotels und Gaststätten profitieren.

Gleichzeitig entstehen in den Stadtzentren von Flensburg bis nach Nürnberg neue Mobilitätsformen und Lebenswelten, wie ‚nutzen statt besitzen‘ (share economy), Fahrräder und Auto werden geliehen, wo und wann man sie braucht. Und noch ein Aspekt kommt hinzu: Familie und Beruf sind nur bei kurzen Wegen und bei Jobchancen für beide Partner vereinbar. Die Jüngeren zieht es mehr denn je in die pulsierenden Städte. Auch Ältere sehen sich in der Stadt besser versorgt als in der sich entleerenden Fläche. Diese Veränderungen verstärken den Zuzug in die Städte. Sie sind auch von Bedeutung für die Standortwahl und -entwicklung von Industrieunternehmen. Denn attraktive Innenstädte locken Fachkräfte und ihre Familien.

Mit „Handeln für die Stadt“ rufen die IHKs zum Dialog über die erforderlichen Transformationsprozesse in der Innenstadt „groß“ oder „klein“ auf. Stadt und Wirtschaft sind gemeinsam gefragt, die Digitalisierungsprozesse zu gestalten, Energie-, Abfall und Verkehrskreisläufe neu zu denken sowie für die teilweise dringend nötigen Flächen zu sorgen.