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Zukunft durch Berufliche Bildung sichern

Kolumne
Von DIHK-Präsident Eric Schweitzer

14.09.2016

Die Berufliche Bildung trägt ganz entscheidend zur Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bei. Sie sichert den Unternehmen die praktisch ausgebildeten Fachkräfte, die sie morgen brauchen. Gleichzeitig gerät die Berufliche Bildung selbst unter Druck: Fehlten noch vor einem Jahrzehnt betriebliche Ausbildungsplätze, mangelt es nun immer öfter an geeigneten Bewerbern. Das ist eine Folge der demografischen Entwicklung, aber auch des langjährigen Akademisierungstrends in unserer Gesellschaft. Wir haben heute rund 120.000 Schulabgänger weniger als vor zehn Jahren. Die Hörsäle quellen über, während viele Unternehmen vergeblich nach Azubis suchen. Inzwischen liegen die Zahl der Studienanfänger und die der Ausbildungsanfänger mit rund einer halben Million pro Jahr etwa gleichauf. Eine Folge dieser Entwicklung: Jährlich brechen mehr als 100.000 junge Menschen ihr Studium ab – ein sicheres Zeichen dafür, dass nicht jeder Abiturient an einer Hochschule gut aufgehoben ist.
Nicht nur die Fachkräftesicherung insgesamt wird damit zur Herausforderung. Auch die Balance zwischen gut ausgebildeten Akademikern und hervorragenden Fachkräften gerät in Gefahr. Diese Balance ist aber Grundlage des deutschen Erfolgsmodells. Unsere duale Ausbildung wird weltweit bewundert, in der deutschen Öffentlichkeit aber inzwischen von vielen nur als Angebot für weniger leistungsfähige Schulabgänger angesehen. Dabei sind Absolventen einer dualen Ausbildung keine Bildungsverlierer, im Gegenteil: Akademiker verdienen nicht per se mehr Geld als beruflich Qualifizierte. Wer nach der Ausbildung den Industriemeister, Bilanzbuchhalter oder Fachwirt aufsattelt, verdient oft sogar besser und hat zudem ein geringeres Risiko, später arbeitslos zu werden, als viele Hochschulabsolventen.
In dieser Situation wollen wir die Vorteile der Beruflichen Bildung noch stärker herausstellen und das System zukunftsfest machen. Die IHK-Organisation hat deshalb die umfassende Strategie „Berufliche Bildung 2025 entwickelt. Wir werden die Frage beantworten, wie unsere Berufliche Bildung künftig organisiert sein muss, um die Bedarfe der Unternehmen zu decken und attraktiv für jungen Menschen zu sein.